Die Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG verbindet ganz Europa mit Transportleistungen für den kombinierten Güterverkehr aus Straße und Schiene. Der Logistik-Dienstleister, dessen Angebot sich seit 1969 an Speditionen und Transportunternehmen richtet, hat es sich zum Ziel gesetzt, Straßen sicherer zu machen und durch europaweite Verbindungen zwischen den Verkehrsträgern Lkw, Bahn und Schiff zur Reduzierung des weltweiten CO2-Ausstoßes beizutragen. Für die Chemische Industrie etwa ist Kombiverkehr ein bevorzugter Partner, weil Gefahrgüter laut Statistischem Bundesamt auf der Schiene 40-mal sicherer unterwegs sind als auf der Straße. Aber auch andere große Branchen zählen zum Kundenstamm, von Automobilindustrie und Maschinenbau über Hersteller von Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik bis hin zu Textil und Lebensmittel. 2017 wurden mehr als 960.000 Sendungen, die jeweils einem Volumen einer Lkw-Ladung entsprechen, über Verbindungen der Kombiverkehr befördert.
Seinen hohen Sicherheitsanspruch führt das Logistikunternehmen, zu dessen Kommanditisten die Deutsche Bahn Cargo sowie 230 nationale und internationale Spediteure zählen, auch in der Gestaltung seiner IT-Prozesse fort. Als Kombiverkehr plante, seine am Standort Frankfurt betriebene Infrastruktur in professionelle Rechenzentren auszulagern, fand man in dem IT-Dienstleister DATAGROUP einen Partner auf Augenhöhe.
„Eine Planung zur Auslagerung in ein externes Rechenzentrum hat es schon vor vielen Jahren bei dem Umzug zu dem heutigen Firmenstandort gegeben. Dies konnte wegen den derzeit hohen Datenkommunikationskosten wirtschaftlich nicht umgesetzt werden und es erfolgte die Beschaffung eigener Hardware und Infrastruktur. Mit dem neuerlichen Ersatzbeschaffungsbedarf gab es dann den aktuellen Auslöser für die Auslagerung in ein externes Rechenzentrum.“, beschreibt Gerhard Dittrich, ehemaliger IT-Leiter und Projektbeauftragter von Kombiverkehr, den Projektstart. „Besonders der Ersatzbedarf der Notstromaggregate, die auf dem Dach von Kombiverkehr installiert sind, war dann ausschlaggebend. Die Kosten für einen Austausch und damit auch für die Betriebssicherheit wären unverhältnismäßig hoch gewesen.“
In der Arbeitsgruppe Informatik mit IT-Verantwortlichen von Kombiverkehr und seinen Kommanditisten wurde der Umzug in ein professionelles Rechenzentrum befürwortet, auch um damit möglichen zukünftigen Personalengpässen über einen 24×7-Betrieb vorzubeugen. So schrieb Kombiverkehr zunächst ein Managed Service Projekt aus, das aufgrund von inhaltlichen Änderungen und Ergänzungen 2019 finalisiert wurde. „Wir nutzen bei Kombiverkehr schon seit einigen Jahren die Dokumentenmanagement-Lösung Doxis der SER Group“, erklärt Gerhard Dittrich. „Über SER kam im Rahmen der Ausschreibung die Verbindung zu DATAGROUP in Frankfurt zustande, da SER schon seit längerer Zeit seine Softwarelösung in deren Rechenzentrum hosten lässt.“
Das Managed Services Konzept der DATAGROUP überzeugte Kombiverkehr und so wurden diese 2019 mit einem 4wöchigen Proof of Concept beauftragt. „Ausschlaggebend für unsere Entscheidung für DATAGROUP als Managed Service Provider waren neben dem fachlichen Konzept auch unsere Erfahrungen zu dem Hosting des Dokumentenmanagementsystems Doxis und über die Zusammenarbeit in der Angebotsphase“, erinnert sich Herr Dittrich. „Wir hatten von Beginn an unsere persönlichen Ansprechpartner und einen sehr angenehmen und konstruktiven Umgang auf Augenhöhe. Gerade im Frühjahr 2020 zahlten sich diese Aspekte dann besonders aus, als Corona den geplanten Projektstart verzögerte. Obwohl wichtige Termine mit dem Bauamt und unserem Gebäudeeigentümer zur Abstimmung neuer Leitungsanbindungen nicht stattfinden konnten, reagierte DATAGROUP sehr entgegenkommend, hat für uns alles remote erledigt und passte Verträge flexibel an die Situation an.“
Martin Drewes
martin.drewes@datagroup.de
Das Gesamtkonzept, mit dem DATAGROUP beauftragt wurde, sah die Übernahme und den 24×7-Betrieb der redundanten, über zwei Rechenzentren verteilten Infrastruktur mit 99,8% Verfügbarkeit und ebenfalls redundanten, kanten- und knotendisjunkten Leitungen über neue Dark Fiber Anbindungen vor. Dazu war es nötig, einen kompletten Neuaufbau einer performanteren, auf aktueller Technologie basierenden und hochverfügbaren Hardware durchzuführen. Diese Umgebung sollte den Wachstums- und Performancewünschen über die nächsten Jahre entsprechen. Ein weiterer wichtiger Schritt war der Umzug des Hypervisors von XEN auf VMware, das Erreichen schnellerer Reaktionszeiten durch Flash-Speicher und die Sicherung per Veeam und TSM. Der Betrieb beinhaltete weiterhin das Microsoft Active Directory, knapp 200 Microsoft Exchange Postfächern, die gesamte VMware Umgebung und die Citrix Virtual Desktop Infrastructure.
Für eine klare Regelung der Übergänge von Verantwortung wurde die Migration in drei Ramp-up-Phasen aufgeteilt:
Die Aufteilung in drei Phasen hat nicht nur für ein zuverlässigeres Projektmanagement gesorgt, es kam Kombiverkehr vor allem in Bezug auf die Planbarkeit der monatlichen Kosten entgegen. „Durch die schrittweise Einführung der Gewerke in drei großen Projektabschnitten sind für uns immer erst dann Kosten für den Betrieb angefallen, wenn ein weiterer Teilabschnitt erfolgreich abgeschlossen war“, nennt Gregor Lotz, Teamleiter IT-Systemadministration und Projektkoordinator bei Kombiverkehr die Vorteile. Gleichzeitig sorgte die stufenweise Migration dafür, dass es zu keinen Ausfällen kam, die das Tagesgeschäft beeinträchtigen. „Das Herzstück unseres Business bildet unsere selbstentwickelte Logistiksoftware zur Planung von Fracht und Strecken“, erklärt Gerhard Dittrich. „Unsere Logistik-Kunden mieten bei uns Güterzüge, deren Kunden wiederum mieten bei ihnen Teilfrachten. Wenn Verzögerungen in der IT dazu führen, dass Schienenslots weg sind und daher nachts Güterzüge stehen bleiben müssen, haben wir ein Problem. Daher musste alles darangesetzt werden, dass die Migration so geräuschlos wie möglich abläuft.“
Um keine Altlasten wie alte Treiber oder alte Datenstände zu übernehmen, die hinterher erneut bereinigt werden mussten, wurden nur die aktuellen Daten migriert und direkt auf neue Versionsstände der neuen Hardware aufgespielt. Die anfängliche Skepsis am Mehrwert der Managed Services war schnell verflogen. „Wir wurden von DATAGROUP jederzeit kurzfristig und auch außerhalb des vereinbarten Rahmens unterstützt“, lobt Gregor Lotz den Einsatz seines neuen Managed Service Providers. „Mit einem sehr guten Verständnis unseres Business und unserer Anforderungen haben wir in DATAGROUP einen verlässlichen Partner gefunden, der unser Team optimal ergänzt und jederzeit für uns erreichbar ist. Das könnten wir mit unserer eigenen Mannschaft so niemals stemmen, gerade auch im Hinblick auf zukünftige neue Anforderungen.“
Seit der Migration in die Rechenzentren der DATAGROUP wurden bereits weitere Gewerke in einen Managed Services überführt, wie etwa der Betrieb der Fortinet Infrastruktur mit Firewalls und Switche sowie Virtuellen Maschinen, die zuvor in der Hoheit von Kombiverkehr lagen und nun SLA gestützt in den Betrieb der DATAGROUP übergeben wurden.
„Gerade im Zeitalter von Fachkräftemangel, in der es immer schwieriger wird, IT-Fachleute zu finden, ist es ein gutes Gefühl, die Betriebsverantwortung sicher in die Hände von Service Provider legen zu können“, nennt Christoph Büchner die Vorzüge, die er in Managed Service Modellen sieht. Als neuer IT-Leiter bei Kombiverkehr steuert Christoph Büchner die strategische Ausrichtung, seit sein Vorgänger Gerhard Dittrich in den verdienten Ruhestand gegangen ist. „Aktuell arbeiten wir an der Migration unserer ERP-Systemumgebung Comarch von IBM i in eine virtualisierte Umgebung. Auch für diese Aufgabe wissen wir, wo wir bei Bedarf zuverlässige Unterstützung erhalten.“